Tiroler Hausweberei, 1933
Der Landwirtschaftsschule in Imst ist eine Webereischule angegliedert, um der bodenständigen Bevölkerung die neue Verdienstmöglichkeit zu verschaffen. Die Lehranstalt züchtet das Württemberger Schaf, eine Merinokreuzung, das eine sehr feine Wolle liefert. Sie sehen hier eine Alttiroler Spinnstube, hier wird die Wolle zum Faden versponnen. Für die Zwecke der Weberei werden zwanzig Fäden von einem Spulenständer durch ein Scherbrett auf eine Scherhaspel aufgebunden. Mit den Fingern wird ein Faden mit dem andern verkreuzt, und so das Fadenkreuz gebildet. Die sogenannte Kette wird von der Scherhaspel abgenommen und nun auf dem Webstuhl aufgebäumt. Jeder Kettfaden muß durch eine Öse eingezogen werden. Das Schiffchen, das in der Webersprache "Der Schützen" heißt, wird mittels Handgriff und Schnurverbindung hin und her geworfen. Die Fachbildung geschieht durch Treten auf dem Fußschemel. So werden Stoffe aller Art durch gediegene Handarbeit erzeugt.
Produktion: Österreich in Bild und Ton, Nr. 9a/1933
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