Wie Alpenrosenhonig gewonnen wird, 1933
Bienenzucht ist besonders für die armen Bergbauern des Oberinntales ein neuer Verdienstzweig geworden, der durch die mustergültigen Einrichtungen der Imkereischule in Imst von der Landesregierung gelehrt und gepflogen wird. Die Wanderbienenstämme des Landes Tirol in Schlierenzau beherbergen an die 200 Bienenvölker. Im Frühsommer gehen die Bienen auf Wanderschaft weit hinein ins Innerste des Tals. Sie sehen hier den Wanderbienenstamm bei Zwieselstein und Gurgl. Bis an den Rand der Ötztaler Gletscher schwärmen die Bienen um von den Alpenrosen den Honig einzusammeln. Die Honigwaben werden dem Bienenstock entnommen. Wie Sie sehen ist es nicht immer nötig, daß der Imker sich Kopf und Hände vermummt. Die Bienen wehren sich hier gegen die Entnahme der Waben aus dem Stock absolut nicht. Die Waben werden nun entdeckelt, das heißt das von den Bienen zum Schutz aufgetragene Wachs wird entfernt und die Wabe kommt in eine Zentrifuge, wo der Honig ausgeschleudert wird. Dieser wird dann in Frühstücksbecher abgefüllt und so geht der reine Alpenhonig zum Verkauf. Auch die Wachsverarbeitung ist eine volkswirtschaftlich höchst bedeutungsvolle Sache. Das Rohwachs, das teilweise aus dem weiten Ostafrika angeliefert wird, wird zuerst zerlassen und dann in Formen gegossen. Durch eine sinnreiche Maschine erhält das Wachs, das zunächst auseinander gezogen wird, die richtige Wabenform. Es wird dann in Stücke geschnitten und ist so für den Imker fertig.
Produktion: Österreich in Bild und Ton, Nr. 23a/1933
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