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Trauer um Schlagersänger Karel Gott 02.10.2019

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Christian Kumhofer
Christian Kumhofer
06 Oktober 2019

Der tschechische Schlagerstar Karel Gott ist tot. Er starb am Dienstagabend im Alter von 80 Jahren im Kreis seiner Familie, wie seine Ehefrau Ivana Gottová mitteilte. Tschechiens Regierung beschloss ein Staatsbegräbnis - falls die Familie zustimmt.

Tschechien trauert um seinen populärsten Sänger: Karel Gott, "die goldene Stimme aus Prag", der auch in Deutschland große Erfolge feierte, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. "In tiefster Trauer im Herzen teile ich mit, dass uns gestern, kurz vor Mitternacht, nach schwerer und langer Krankheit, mein geliebter Ehemann Karel Gott verlassen hat", schrieb Ivana Gottová auf der Internetseite des Schlagersängers. Er sei daheim, "in stillem Schlaf", im Kreis seiner Familie gestorben.

Erst Mitte September hatte Gott bekannt gegeben, dass er an akuter Leukämie litt. Eine erste Krebserkrankung am Lymphsystem hatte er vor wenigen Jahren überstanden. Mit seiner 37 Jahre jüngeren Ehefrau Ivana hat er zwei Töchter, zwei weitere hat er aus früheren Verbindungen.

Karel Gott hatte in der tschechischen Musikwelt eine Ausnahmestellung. 42 Mal gewann er den höchsten tschechischen Musikpreis Slavík (Nachtigall) - nur sieben Mal wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten andere Sänger auf Platz eins gewählt.

In Deutschland wurde Sänger vor allem mit der Titelmelodie zur Zeichentrickserie "Biene Maja" bekannt. Weitere Hits waren die Lieder "Babicka" und "Fang das Licht".

Geboren wurde Karel Gott am 14. Juli 1939 im westböhmischen Pilsen. Nachdem er sich als junger Mann vergeblich um einen Studienplatz an einer Kunsthochschule beworben hatte, absolvierte er eine Elektrikerlehre. 1958 nahm er in Prag an einem Talent-Wettbewerb teil - es sollte der Auftakt einer großen Karriere werden. 1960 begann er am Konservatorium, Operngesang zu studieren, feierte bald aber schon große Erfolge als Sänger von Unterhaltungsmusik. 1968 trat er für Österreich beim Grand Prix Eurovision de la Chanson in London auf.

Über die rund sechs Jahrzehnte seiner Karriere nahm er an die 1.000 Lieder auf. Neben tschechischen Alben veröffentlichte er auch deutsche und russische. Bis zuletzt arbeitete Karel Gott an seiner Autobiografie, die nächstes Jahr erscheinen soll. Im Frühjahr veröffentlichte er ein Duett mit seiner Tochter Charlotte Ella Gottová. Das Lied "Srdce nehasnou" (Herzen erlöschen nicht) hatte für die beiden Richard Krajčo geschrieben, Frontmann von Kryštof, einer der bekanntesten tschechischen Rockbands.

Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babiš berief sein Kabinett zu einer Sondersitzung ein. Einziges Thema: Karel Gott. Die Minister stimmten dem Vorschlag des Premiers zu, ein Staatsbegräbnis für den Sänger mit einer Trauerfeier im Prager Veitsdom zu organisieren - sofern die Familie Karel Gotts zustimmt. "Wir warten auf eine Äußerung der Familie, ob sie sich das wünscht." Zudem beschloss die Regierung, dass am Tag der Beisetzung Staatstrauer in Tschechien herrschen soll.

Der Premier bezeichnete den Sänger als einen der größten Tschechen. "Er hat mich seit meiner Jugend begleitet. Und jeden von uns." Er habe Karel Gott sehr geschätzt. "Mehr, als ich zu sagen vermag."

Staatspräsident Miloš Zeman sprach von einer sehr traurigen Nachricht für das ganze Land. "Karel Gott war ein wirklicher Künstler, der sein Leben anderen geschenkt hat." Der tschechische Nachrichtenkanal ČT24 zeigte eine mehrstündige Sondersendung zum Tod des Sängers. Vor Karel Gotts Villa in Prag legten trauernde Fans Blumen nieder und zündeten Kerzen an.

Kritik sah sich Karel Gott nach der Wende 1989 wegen seiner politischen Haltung in der Zeit des Sozialismus ausgesetzt. Denn der Sänger unterzeichnete die "Anticharta", die sich gegen die tschechoslowakische Bürgerrechtsbewegung Charta 77 der Schriftsteller Václav Havel und Pavel Kohout richtete.

Im November 1989 unterstützte Karel Gott aber die Samtene Revolution, als er auf einer Kundgebung in Prag zusammen mit dem regimekritischen Liedermacher Karel Kryl vor mehr als 200.000 Menschen die tschechische Nationalhymne anstimmte.

Petr Jerabek, BR24 (Bayerischer Rundfunk)

#RIP #KarelGott

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