Gerald Grosz: Politiker lügen, dass sich die Balken biegen!
Ein brutales Mittel der hinterhältigen und teils skrupellosen Parteistrategen ist es, mit der nackten Angst zu operieren, Situationen zuzuspitzen, Menschen in Wahrheit zu belügen.
Das haben Politiker so an sich: Sie stehen in der Früh auf und lügen, sie gehen am Abend zu Bett und lügen – sie lügen, dass sich Balken biegen. Eine dieser strategischen Panikattacken erlebt Österreich gerade im medial verbreiteten Schlachtruf: „Kurz wird gestürzt“.
Und bevor jetzt alle alten Mutterln unseres Landes bittere und salzige Tränen weinen, dass ihnen ihr in letzter Zeit etwas missratener und machtgeiler Paradeenkel abhanden kommen könnte: Habt keine Angst! Dem Bübchen passiert nichts, er wird auch weiterhin im Sandkasten des Ballhausplatzes mit dem Land spielen können. Wie das geht? Ganz einfach! Während die Parteien ihre Nebelgranaten werfen, die Pressesprecher die Journalisten erpressen, die Parteien Millionen Euro Inserate in die Arena werfen, wird abseits des Scheinwerferlichts Tag und Nacht verhandelt. Die alten Granden der Altparteien haben das Ruder längst übernommen. Die abgewählten Bonzen treffen sich wieder in den Hinterzimmern. Am Ehebett der Großen Koalition aus SPÖ und ÖVP wird längst gezimmert. Die Morgengaben sind auch schon auf das Nachttischerl gelegt: Die 1,50 € Verordnung des geputschten Innenminister Kickl wurde zurückgezogen. Jeder Grundwehrdiener verdient in Zukunft weniger als ein Asylwerber. Und auch andere Maßnahmen werden zurückgenommen werden: Österreich wird wieder stramm auf „Wir schaffen das“-Kurs geführt.
Aber Sie fragen sich dennoch, warum die Angst vor einem Misstrauensantrag gegen das ehemals türkise und nunmehr wieder schwarz gewandelte Chamäleon geschürt wird. Recht einfach: Am Sonntag sind EU-Wahlen und der Denkzettel für den Kurs von Merkel, Juncker, Macron und Co drohte. Und nun mobilisieren halt die üblichen Verdächtigen ihre Kernwählerschichten. Alles was nicht ans Bett gebunden wird, nicht die Beine auf den Rücken gebunden hat, soll in die Wahlzelle geschliffen werden.
Und am Montag, liebe Leute, seid Ihr wieder die nützlichen Idioten gewesen, auf deren Meinung man zumindest einige Monate nicht mehr hören muss. Aber eines sei uns ein Trost: Lügen haben kurze Beine!
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