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Das Begräbnis von Kaiser Franz Joseph I am 30.11.1916 - Trauerfeierlichkeiten

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Christian Kumhofer
Christian Kumhofer
13 April 2019

"Filmaufnahmen der Sascha-Film über die Begräbnisfeierlichkeiten von Kaiser Franz Joseph I. am 30.11.1916 mit dem Weg des Trauerzugs.

Das Begräbnis Kaisers am 30. November 1916 war der letzte große Auftritt der österreichisch-ungarischen Monarchie, der vorliegende Film der letzte Hofbericht Sascha Kolowrat-Krakowskys.
Die Trauerfeierlichkeiten erfolgten nach strengem Hofzeremoniell: Oberhofmeister Montenuovo ließ den Toten zwei Tage in Schönbrunn aufbahren, dann mit dem Leichenwagen in die Hofbug bringen, wo nach einer erneuten Aufbahrung die private Bestattungszeremonie folgte. Danach – und hier setzt das Filmdokument ein – wurde der Leichnam in einer öffentlichen Zeremonie aus der Hofburg über Heldenplatz, Schwarzenbergplatz, Ringstraße, Kai und Rotenturmstraße in den Stephansdom transportiert, von wo er nach einer öffentlichen Messe über die Kärntner Straße in die Kapuzinergruft überführt und dort bestattet wurde.
Die Schriftstellerin und Ehefrau Carl Zuckmayers Alice Herdan-Zuckmayer beobachtete den Trauerzug mit ihrer Mutter in der Wohnung von Freunden mit Blick auf den Kärntnerring.
Sie konstatiert sowohl das Überholte, Gestrige der Veranstaltung als auch das Gefühl des Endes der Monarchie: Anlässlich des Begräbnisses seien neben Kaiser Karl und seiner Familie zum letzten Mal Erzherzöge, Prinzen, Grafen prächtig uniformiert auf Pferden oder in Kutschen aufgetreten, um Größe und Vielfalt der Monarchie mit ihren Teilen Ungarn, Polen, Böhmen usw. zu präsentieren.
Die Erfahrung des mit dem Tod Franz Joseph I. verknüpften unwiederbringlichen Verschwindens und endgültigen Zerfalls der Monarchie schildert Herdan-Zuckmayer wie folgt:
Auf die Frage des Dienstmädchens, ob nun alles vorbei sei, hätte die Mutter bejahend geantwortet: „Nicht jetzt gleich, aber bald.“ Der Tod Franz Josef I. wurde von den Zeitgenossen als Ende Österreich-Ungarns erfahren. So kursierte in der Bevölkerung das Sprichwort: „Wenn der alte Kaiser stirbt, geht das Leutumbringen an!“ und der Reichtagsabgeordnete Joseph Redlich schrieb in seinTagebuch: „Bei uns beginnt der ganze soziale Körper langsam in Stücke zu gehen.“
Hofburg (Schweizerhof) (0.06)
Hofburg (Heldenplatz) (1.15)
Ringstraße (Burgring) (4.30)
Stubenring (6.10)
Donaukanal (Kai, Urania) (7.13)
Stephansdom (Riesentor) und Stephansplatz mit Blick auf Rotenturmstraße (bis hierher alles 1010 Wien) (8.21) (19.26)
Nordbahnhof und Praterstraße (1020 Wien) (11.12)
Wiener Oper (Opernring, 1010 Wien) (13.45)

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