Corona: Ein Volk, ein Virus, ein Kanzler - die Kurz Strategie

⁣„Bald kennt jeder einen Menschen, der am Corona-Virus verstorben ist“. Düstere Prognosen der obersten Kassandra des Landes, gleichsam eines schwarzen Raben der hungrig am Totenbett sitzt und nur darauf wartet, bis sich die apokalyptische Weisheit bewahrheitet. Und sei es auch nur deswegen, Recht zu haben, die Krise zu inszenieren, den Retter zu mimen, Umfragen zu gewinnen und Wahlen zu schlagen. Sie skizzieren geschickt Armageddon, nehmen Italien, Spanien und Frankreich als sterbende Zeugen ihres Blicks ins Inferno und können so in wenigen Wochen als strahlender Messias gemäß ihrer Auferstehungslegende die Propaganda vom glücklichen, verschonten und sicheren Österreich erzählen. Kritiker, Mediziner, Unternehmer werden als verharmlosende Vaterlandsverräter gebrandmarkt. Sie sind der Staat und jede leise Kritik an Ihnen richtet sich damit gegen den Staat, das Kollektiv des Volkes. Eine perfekte Inszenierung, wie aus dem Lehrbuch der politischen Geschichte großer gewiefter Führer, die sich der Zustimmung der Massen sicher sein konnten. Und das Gute: Sie wird voll und ganz aufgehen, der politische Mitbewerber taumelt in Selbstfindung, durschaut die Strategie, kennt aber kein Gegenmittel. Das gerettete Volk mystifiziert Sie nach den entbehrungsreichen Wochen auf der Couch ewig dankbar als Held mit weißem Pferd auf seinem erleuchteten Weg zum Halbgott. An ihrer Seite die dummen Komparsen der GrünInnen, die Sancho Panzas vom politischen Humushaufen, die Ihnen wie alle Koalitionspartner zuvor auf den Leim gehen. Herr Kurz, Sie sind genial! Den großen Machiavelli nicht nur gelesen, verstanden sondern auch Punkt für Punkt umgesetzt. Ein Volk, ein Virus, ein Kanzler wird es tönen. Bravo, wäre da nicht ein kleiner Schönheitsfehler, ein Lapsus der Ihnen unterlaufen ist.

Bereits heute kennt jeder in dieser Republik einen Menschen, der aufgrund Ihres Krisenmanagements arbeitslos geworden ist.

Bereits heute kennt jeder in dieser Republik ein Unternehmen, das nach der Krise aufgrund mangelnder Entschädigung nicht mehr aufsperren wird.

Bereits heute kennt jeder in diesem Land eine Familie, die in die Armutsfalle getrieben wird.

Und bald kennt jeder einen schwer kranken Menschen, dem durch Ihre rigorosen Sperrmaßnahmen im Gesundheitsbereich, notwendige medizinische Leistungen verweigert wurden.

Und ja, ich kenne bereits heute einen Menschen, der durch die Ausweglosigkeit seiner wirtschaftlichen Situation nicht mehr unter uns weilt.

Ihr Sieg jedoch ist nah, die Zahlen werden Ihnen Recht geben, das Opfer ist hingegen groß. Denn der Zweck heiligt nie die Mittel!

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